Gehalt und Extras – Was Du als Altenpflegehelfer bekommst

Gehalt und Extras – Was Du als Altenpflegehelfer bekommst
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In diesem Blog erfährst Du alles über Gehalt und Extras, was Du als Altenpflegehelfer bekommst. Wir stellen Dir kurz den Beruf der Pflegekraft vor, dann folgen Beispiele, wie Dein Bruttogehalt und Nettogehalt aussehen könnten. Gehälter der Pflegekräfte sind nicht einheitlich in Deutschland. Zwar gilt überall der Mindestlohn, doch es gibt merkliche regionale Unterschiede. In Baden-Württemberg verdienen Pflegekräfte im Schnitt am meisten, in Sachsen-Anhalt am wenigsten. Staatliche Institutionen zahlen nicht das gleiche Einkommen wie kirchliche Einrichtungen oder private Unternehmen.

Zu Deinem Grundgehalt kommen viele Extras, die Dir Dein Arbeitgeber zahlen kann. Weihnachts- oder Urlaubsgeld fallen darunter, aber auch ein steuerfreier Zuschuss zum Zugticket oder Benzingeld. All diese Zusatzverdienste stellen wir Dir vor, ebenso die Möglichkeiten, Dein Gehalt zu verbessern. Nacht oder Sonntagsarbeit wird überall in Deutschland deutlich höher entlohnt. Aber Du kannst Dich auch zur Pflegekraft fortbilden lassen oder überlegen, in der Schweiz zu arbeiten. Zum Schluss beantworten wir Dir einige der häufigsten Fragen zum Gehalt einer Pflegekraft.

Was machst Du als Altenpflegehelfer?

Für die Ausbildung zum Altenpflegehelfer brauchst Du einen Hauptschulabschluss – oder einen vergleichbaren Abschluss - und ein erweitertes Führungszeugnis. Die Ausbildung dauert in der Regel ein Jahr. Manche Einrichtungen bieten die Möglichkeit, die Ausbildung in Teilzeit oder über zwei Jahre mit integriertem Deutschkurs zu absolvieren.

In Deiner schulischen Ausbildung lernst Du, wie Du ältere Menschen optimal pflegst und den Pflegeprozess dokumentierst. Mit Fächern wie Gerontologie, Kommunikation oder Sozialkunde bereitest Du Dich auf den Umgang mit älteren Menschen vor. Altenpflegehelfer sind echte Alltagshelden. Du hilfst Patienten und Bewohnern beim Essen, beim Anziehen und in der Körperpflege. Manchmal unterstützt Du auch bei Medikamenten. Je nach Konzept der Pflegeeinrichtung begleitest Du Menschen zum Einkaufen oder organisierst Freizeitaktivitäten.

Doch Du behältst nicht nur Patienten und Bewohner im Blick. Du bist die Schnittstelle zwischen Angehörigen, Patienten und Kollegen und bewältigst komplexe soziale Situationen mit Feingefühl, Toleranz und Empathie. Du bist verantwortungsbewusst, entscheidungsfreudig und sorgfältig, Schichtdienst darf kein Problem sein. Als Pflegekraft arbeitest Du in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, in Hospizen, Rehakliniken oder im ambulanten Dienst. Es ist ein sinnvoller Beruf, Du begleitest Dir anvertraute Menschen und leistet direkt einen positiven Beitrag für sie und Ihr Umfeld. Kurz gesagt, Pflegekräfte sind da, wenn es drauf ankommt. Tag und Nacht.

Das verdienst Du

Dein Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.500 und 2.800 Euro. Von diesem Bruttogehalt gehen Lohnsteuer, Sozialversicherungen – Rente, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung - weg. Insgesamt liegen die Abzüge bei etwas über 40 %. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung kann sich Dein Gehalt steigern.

Im öffentlichen Dienst, bei Diakonie und Caritas und in privaten Pflegeheimen unterscheiden sich die Löhne. Dein Gehalt wird wahrscheinlich auch von der Region abhängen, in der Du arbeitest. Baden-Württemberg zahlt meist höhere Löhne als Sachsen-Anhalt. Wichtig für Dich: Dein Grundgehalt darf nie unter dem gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 12,41 € pro Stunde liegen (Stand 2024).

In der Schweiz wirst Du im Durchschnitt deutlich mehr verdienen. Du kannst mit einem Einstiegsgehalt von 5.000 Franken brutto pro Monat rechnen. Die Abzüge sind geringer als in Deutschland, Sozialleistungen betragen ca. 13,5 %, die Steuer 7,5 %. Allerdings musst Du selbst für Deine Rente und Deine Krankenversicherung sorgen, bei letzterer können saftige Selbstbehalte fällig werden. Du wirst mehr Geld verdienen, aber auch Deine Ausgaben werden höher sein.

Diese Extras kannst Du zusätzlich zum Gehalt bekommen

Der Arbeitgeber kann Dir einen Fahrtkostenzuschuss zahlen für den Weg zwischen Wohnung und Job. Meist liegt er in Höhe von 0,30 € pro Kilometer. Vielleicht bekommst Du eine finanzielle Unterstützung für Dein Jobticket, das Ticket für den ÖPNV. Oder es werden Alternativen angeboten wie das Jobfahrrad. Du kannst ein Handy oder ein Laptop überlassen bekommen und es gibt Möglichkeiten, Dich bei Deiner Altersversicherung zu unterstützen. Das kann eine Direktversicherung oder eine berufliche Altersvorsorge sein, natürlich gelten auch hier Höchstbeträge. 

Vielleicht kannst Du auch, wenn das für Dich relevant ist, über einen Kindergartenzuschuss verhandeln. Gesundheitsförderung ist in Form von zertifizierten Kursen bis zu 500 € möglich, wie Yoga in der Mittagspause, eine Rückenschule etc. Manche Unternehmen schließen auch gesonderte Verträge ab für verbilligten Eintritt ins Schwimmbad oder ins Fitnessstudio. Du kannst vom Arbeitgeber Waren und Sachprämien erhalten. Für Pflegekräfte ist es meistens nicht so interessant - aber bis monatlich 50 Euro sind steuer- und sozialabgabenfrei möglich.

Weniger bekannt ist, dass Dir Dein Arbeitgeber bis zu 600 € Notstandsbeihilfe gewähren kann bei Krankheit, Tod, Unfall oder Geburt. Wie bei all diesen Zahlungen sie kein Automatismus, auf die Du Anspruch hast. Ebenfalls eher unbekannt ist, dass Dir der Arbeitgeber ein Darlehen bis zu 2.600 Euro gewähren kann, ohne dass Du die Zinsvorteile versteuern musst.

So kannst Du Dein Gehalt aufbessern

Natürlich wird sich – aber das kannst Du nicht beeinflussen – Dein Gehalt mit steigender Berufserfahrung erhöhen. Eine Möglichkeit für Dich, Dein Gehalt schneller aufzubessern, sind Nachtdienste. Das Arbeitszeitgesetz fordert einen angemessenen Zuschlag für die Nachtarbeit, denn sie ist anstrengender als der Tagdienst. Üblicherweise wird bei dauerhafter Nachtarbeit ein Zuschlag von 25 % als angemessen bewertet. Nachtschichtzuschläge gelten von 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Und noch besser: In Höhe von 25 % des Grundlohns werden sie steuerfrei ausgezahlt (maximal 50 € pro Stunde). Beginnt die Schicht vor 24 Uhr, darf Dir der Arbeitgeber für die Zeit zwischen 24 Uhr und 4 Uhr sogar einen Zuschlag in Höhe von 40 % steuerfrei auszahlen.

Nachtdienste sind eine Möglichkeit, Dein Einkommen zu verbessern. Wenn Du keinen großen Wert auf das Wochenende oder Feiertage legst, kannst Du mehr verdienen. Am Wochenende gelten Zuschläge von 50 %, an Feiertagen von 100 %. An Weihnachten - 25. Dezember und 26. Dezember – sind es sogar stolze 150 % Zuschlag. Fortbildungen sind eine weitere Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen. Wenn Du Dich im Arbeitsumfeld der Pflege wohlfühlst, gibt es zahlreiche Angebote zur beruflichen Weiterbildung.

Du kannst eine Aufstiegsweiterbildung zur Pflegefachkraft machen. Hier kannst Du Dir sogar einige Inhalte aus der Pflegehelferlehre anrechnen lassen, das verkürzt die Ausbildungsdauer. Und damit nicht genug. Aufbauend auf diesem Abschluss kannst Du Dich zur Praxisanleiterin ausbilden lassen, Wohnbereichsleitung oder sogar zur Pflegedienstleitung (PDL).

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Häufig gestellte Fragen
& deren Antworten

Werde ich als Altenpflegehelfer tariflich bezahlt?

Ja, seit dem 1. September 2022 muss eine Pflegeeinrichtung selbst tarifgebunden sein oder die Pflegekräfte mindestens nach den in der Region anwendbaren Pflege-Tarifverträgen entlohnen. So wird sichergestellt, dass Altenpflegehelfer angemessen gezahlt werden. Der Mindestlohn für eine Pflegehilfskraft beträgt zurzeit 15,50 Euro. Nach dem jetzt geltenden Tarif des Öffentliche Dienstes TVöD-P liegt das Einstiegsgehalt von Pflegehelfern bei 2.820,44 €.

Zählen die Extras zum Grundgehalt?

Nein, die Extras zählen nicht zum Grundgehalt. Dieses Gehalt muss so berechnet sein, dass Du auf jeden Fall den Mindestlohn für Pflegekräfte erhältst. Zuschläge für Nachtarbeit, Feiertage oder das Wochenende zählen nicht zu Deinem Grundgehalt, ebenso wenig wie vermögenswirksame Leistungen oder das Benzingeld. Auch Weihnachtsgeld, und/oder Urlaubsgeld kommen nicht in diese Kalkulation.

Gibt es weitere Extras?

In den meisten Fällen wird der Arbeitgeber Deine Arbeitskleidung übernehmen. Manche Einrichtungen unterstützen engagierte Mitarbeiter gezielt mit Fortbildungen. Andere Arbeitgeber bieten gesundes Kantinenessen an oder übernehmen Raucherentwöhnungskurse.

Wie sind die Berufsaussichten für Altenpflegehelfer?

Deine Berufsaussichten sind zurzeit hervorragend. Ausgebildete Pflegekräfte werden überall – nicht nur in Deutschland – händeringend gesucht. Du kannst arbeiten in

  • Altenwohn- und -pflegeheimen
  • geriatrischen und gerontopsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern
  • in Pflege- und Rehabilitationskliniken
  • Hospizen
  • bei ambulanten Altenpflege- und Altenbetreuungsdiensten
  • Privathaushalten
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